Der Hai Geruchsinn bzw. die Hai Nase besteht aus zwei Öffnungen, die seitlich vorne an der Schnauze liegen. Manchmal kommunizieren sie über eine sogenannte Naso-Oralrinne mit dem Maul.
Die runden, ovalen oder länglichen Nasenöffnungen sehen aus, als würden sie durch eine Art Membran nochmals in zwei Abschnitte unterteilt werden (s. Abbildung oben). Dies gewährleistet einen ständigen Ein- und Ausfluss von Wasser, während der Hai schwimmt.
Tatsächlich handelt es sich hierbei um sogenannte Blindsäcke, deren innere Oberfläche aus zahlreichen Einfaltungen besteht. Diese gefaltete Oberfläche vergrößert somit die rezeptive Fläche, wodurch der Hai sogar kleinste Mengen „fremder“ Stoffe im Wasser wahrnehmen kann.
Der außergewöhnliche Hai Geruchsinn
Ein Zitronenhai (Negaprion brevirostris) nimmt Duftstoffe beispielsweise noch in einer Verdünnung von 1:10.000.000 wahr! Nochmal in Worten: 1:10 Millionen, d. h. ein Teilchen „fremder“ Stoff auf 10 Millionen (!) Teilchen Wasser! Bei anderen Arten liegt die Wahrnehmung sogar noch höher… Der Hai Geruchsinn ist wahrlich außergewöhnlich und die Hai Nase etwas ganz Besonderes 😅
Das Riechepithel besteht aus länglichen Zellen mit jeweils einer Rezeptorcilie, die in die Nase hineinragt und ständigen Kontakt mit dem Wasser hat. Zur anderen Seite hin, setzt sie sich als Nervenfaser zum Riechnerv fort.
Die oben erwähnte Naso-Oralrinne erlaubt es den Haien ebenfalls riechen zu können, wenn sie regungslos verharren. Es muß lediglich gewährleistet sein, dass die Kiemen für einen fortlaufenden Wasserstrom sorgen. So können benthische (d. h. bodenlebende) Arten – auch wenn sie regungslos am Grund liegen – trotzdem noch riechen.
Die erstaunliche Hai Nase und der Mensch…
Ein Hai nimmt über den Geruch aber nicht nur die Fährte eines potentiellen Beutetiers auf, sondern er warnt ihn auch vor drohender Gefahr oder gibt sogar Auskunft über das Geschlecht eines anderen Hais.
Die Tatsache, dass der Hai durch seine Nase vor Gefahr gewarnt wird, versuchen sich die Menschen durch künstliche Duftstoffe zu Nutze zu machen. Tiere, die Duftstoffe abgeben um Haie abzuschrecken, gibt es in der Natur schon lange. So sondert die Moses-Seezunge (Pardachirus marmoratus) bei Gefahr eine Substanz ab, die die Mundmuskulatur lähmt, so dass der Hai für eine Weile nicht zubeißen kann…
Die Annahme jedoch, dass ein Mensch, der im Wasser schwimmt und eine blutende Wunde hat, sofort von Haien angegriffen wird, ist falsch!
Das Blut eines jeden Tieres ist in seiner Zusammensetzung anders. Der Hai Geruchsinn ist fein genug und der Hai kann – wie Versuche bestätigen – durchaus erkennen und das Blut verschiedener Lebewesen unterscheiden!
Vermutlich erkennt der Hai einige Bestandteile des menschlichen Blutes. Eine Annäherung an eine ihm bekannte Tiergruppe ist eventuell möglich. Er erkennt das menschliche Blut als solches jedoch nicht.
Deshalb würden bei einem verletzten Schwimmer zwar Haie auftauchen, aber sie würden dem Unbekannten gegenüber vorsichtig agieren und nicht sofort in den von den Medien propagierten „Fressrausch“ verfallen.
Neue Untersuchungen zeigen, dass es sich beim „Fressrausch“ eventuell nur um ein schnell ablaufendes hierarchisches Fressen handeln könnte. Weitere Tests werden hoffentlich Aufschluss geben.