Schlafen Haie eigentlich? Oder anders gefragt: Wie schlafen Haie?
Eine kurze Geschichte zum Hai Schlaf…
Es gibt eine Geschichte von Wissenschaftlern, die verschiedene Arten von Riffhaien in einer Höhle unter Wasser fanden.
Die Haie schienen jedoch nicht auf die plötzliche Anwesenheit der Taucher zu reagieren.
Bei näherer Untersuchung stellte man fest, dass der Sauerstoffgehalt des Wassers in der Höhle deutlich über dem im offenen Meer lag, was erklärte weshalb die Haie – die sich eigentlich stets bewegen müssen, damit genügend Wasser über die Kiemen fließt und ihr Sauerstoffbedarf gedeckt ist (siehe „Atmung“) – in der Höhle fast bewegungslos verharren konnten. Außerdem gab es einen höheren Säure-, sowie Kohlendioxidgehalt. Zudem erhielt die Höhle noch Zufluss einer Süßwasserquelle.
Die Forscher glauben, dass durch die Mischung von Salz- und Süßwasser, elektromagnetische Felder entstehen, die eine beruhigende Wirkung auf Haie ausüben.
Wie weitere Forschungsergebnisse belegen, waren die Sinne der Haie noch voll aktiv. Sie bekamen also alles mit, was in ihrer Umgebung geschah. Nur reagierten sie nicht auf die Signale ihrer Sinnesorgane, sondern sie schienen fast wie in einer Art „Trance“. Vielleicht ein angenehmes Gefühl, das die Haie dazu verleitet stets zurückzukehren?
Neben diesem „berauschenden“ Effekt, gab es noch einen zusätzlichen positiven Effekt: Alle Parasiten, die sich in der Haut festgesetzt haben, lösen sich, wenn es zu einer plötzlichen Änderung des Salzgehalts kommt. Tests bewiesen, dass Haie aus der Höhle „parasiten-freier“ waren, als Haie im offenen Meer.
So viel zu dieser kurzen Geschichte… aber:
Wie schlafen Haie denn nun?
Fest steht: Die meisten Haie können nicht wirklich „schlafen“, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie wir den Schlaf in der Regel verstehen.
Sie können sich aufgrund ihrer Atmung gar nicht oder nur kurz auf den Boden legen und rasten.
Um ein wenig Erholung zu haben stellen sie vielmehr sämtliche Aktivitäten ein und schwimmen ruhig und bedächtig durchs Wasser – genau wie viele andere Fische übrigens auch. Doch andere Fische – besonders viele Knochenfische – haben den Vorteil nicht so viel schwimmen zu müssen. Sie haben eine Schwimmblase, die ihnen zumindest Auftrieb gibt (mehr zu dem Thema Schwimmblase und Auftrieb auch unter „Leber“).
Ebenfalls gehen einige Forscher davon aus: Haie schlafen mit einer Gehirnhälfte. Man nennt das unihemisphärisch. Eine Hirnhälfte (Hemisphäre) wird „ausgeschaltet“ und ruht (schläft), während die andere aktiv bleibt. Dies geschieht dann im Wechsel.
Ein solcher Schlaf ist auch bei anderen Tieren nachgewiesen, so z. B. bei einigen Walarten, die ja immer wieder zum Atmen an die Oberfläche müssen und daher nie komplett schlafen können, so wie wir Menschen.